Bis zum Schluss ...

Bis zum Schluss ...

Ich bekenne mich, ich bin ein Fan von Oliver Uschmann.

Schon vor einiger Zeit ist sein Buch bis zum Schluss ... [1] erschienen. Oft komme ich in den Genuss ein vorab Exemplar zu lesen. So auch hier.

Lange hat das Buch, aufgrund des Themas bei mir unangetastet gelegen, aber irgendwann fing ich doch an zu lesen.

Es geht um den persönlichen Umgang mit dem Tod, dem sterben eines (vielleicht auch) geliebtem Menschen. Vor allem aber um Bewältigungsstrategien.

gehen lassen ...

Bisher habe ich nur Freunde verloren oder Menschen die auch räumliche nicht greifbar waren - wo mir das los lassen leichter gefallen ist.
Wo man nicht direkt mit den Angelegenheiten die das sterben mit sich bringt zu tun hat fällt es leicht distanziert und analytisch über die Beziehung nachzudenken, sich zu verabschieden und jemanden gehen zu lassen.

Genau so wenn jemand geht, der sich bereits um alles gekümmert hat. Der sich seines Sterbens bewusst war und geordnete Verhältnisse hinterläßt.

du darfst das!

Aber das Buch hat mir ganz praktisch etwas gezeigt und mir Strategien für eine ganz andere Situation an die Hand gegeben.

Wenn jemand der dir nahe steht, ins Krankenhaus kommt und man nicht genau sagen kann ob die Person mit den Füßen zuerst oder doch aufrecht laufend da wieder raus kommt. Dann darf und muss man sich nicht unterwürfig mit dem zufrieden geben das man vielleicht am Rande so halb versteht.

Nein, man muss um zu verstehen und zu begreifen informiert sein. Man muss solange fragen bis man verstanden hat - man selbst keine fragen mehr hat. Sich wichtige Dinge notieren, Namen sowie Uhrzeiten von Gesprächen. Was besprochen wurde und wann es weitere Informationen gibt.

Alles was ich im Job erwarte, auch in diesem Bereich anwenden. Die vertrauten Strukturen nutzen, die auch unter grösstem Stress funktionieren um in einer emotional sehr bewegten Zeit einen Leitfaden zu haben.

Auch das es in Ordnung ist, wenn gewisse Strukturen hervorbrechen. Man alten gelernten Verhaltensweisen folgt - die mit dem heutigen selbst nichts mehr gemein haben.

All das ist in Ordnung, den man muss mit sich selbst leben. Bis zum Schluss.


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