es war ein lauer, warmer sommer ... irgendwie mochte ich ihre art. ich mochte
das ihr alter nicht so wirklich einschätzbar war. an dem einen tag erschien
sie mir wie gerade mal neunzehn ... dann wieder überlegte ich das sie bestimmt
schon fünfundzwanzig war. gefragt habe ich sie nie. warum auch. wichtig war
nur das wir uns verstanden haben, auf einer wellenlänge waren. sie war genau
wie ich eher immer etwas zu spät als pünktlich. schien ein ähnlich chaotisches
leben zu haben. ein abend am see, wir hatten uns verabredet, tranken bier,
redeten und schauten anderen beim fussballspielen zu. es wurden witze gemacht
über städter und dörfler, sie erzählte wie es war auf dem dorf aufzuwachsen.
dann unvermittelt meinte sie wir haben früher immer als erstes auf die schuhe
der leute geschaut, da kann man viel erkennen sie blickte auf meine schuhe
und wurde peinlich still ... ausgerechnet an diesem abend hatte ich die
langweilen aber saubequemen schuhe gewählt ... keine vans, keine sneakers
sondern lederschuhe, marke outdoor tauglich. etwas schief lächelte sie aber
das stimmt ja auch nicht wirklich, oft steckt ja doch mehr hinter den
menschen. ich verfluchte mich selbst dafür das ich genau an diesem tag nicht
die vans angezogen hatte ... zwar wurde der abend noch spät und wir lachten
viel, doch sie zog sich zurück auf einmal war da ein graben zwischen uns, der
angefüllt war mit langweiligen schuhen ... am nächsten tag dann die sms ich
bin morgen im urlaub, melde mich. wie komme ich darauf? gerade habe ich ihre
handynummer gelöscht, mehr als ein jahr fährt man einfach nicht in den urlaub.
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