hauptfach design

ich setzte die flasche an, genehmigte mir einen tiefen schluck. auf dem weg
meine kehle hinunter wurde aus der kühlen flüssigkeit ein magenwärmer. das
bittere auf der zunge sorgte dafür das gefühlt sich zunge und mundraum
zusammenziehen. langsam sorgte ich mich etwas speichel dafür das die reste aus
meinem mund auch den weg in meinen magen finden. versonnen blickte ich um
mich, es war gerade vielleicht einmal zwölf uhr, mittags. der tag fing erst
an, doch für uns war er schon zuende. ein jahr hatten wir auf diesen tag
hingearbeitet. ein jahr in dem fremde fast zu freunden wurden. die letzten
monate wurden immer intensiver, das ziel wurde zu dem was uns verbunden hat.
keiner hatte versagt, gegenseitig hatten wir uns kraft gegeben. auch oder
gerade weil wir gleichzeitig konkurrenten waren. das primärziel war es gewesen
abitur zu machen, das sekundäre am anfang den design wettbewerb zu gewinnen.
mit der zeit wandelte sich das ganze, der wettbewerb wurde immer mehr zum
hauptthema. gegenseitig beschnüffelten wir die ausarbeitungen der anderen,
stachelte uns an. waren neidisch auf die ideen. oder sonnten uns in der
anerkennung der arbeit. wer kann schon von sich sagen, das er ein abitur mit
dem hauptfach design hat und gleichzeitig als erste arbeit das corporate
design einer schule erstellt mit allem was dazu gehört. jetzt war alles
vorbei, wir fünf waren es nicht. die gründe warum unsere entwürfe nicht
genommen wurden werden wir nie erfahren, aber ein letztes gemeinsames bier und
einen schnaps, wie so oft abends im pub gemeinsam gönnen wir uns ... als wir
uns verabschiedeten war uns klar, das ist ein abschied für immer ... ...
vielleicht habt ihr es geschafft.

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