butterstreuseln und krokant

langsam lief ich durch die reihen … kleine akkurate bäume, zwischen den alten
grossen zeitzeugen. alles hat hier seine ordnung. Es ist leise, die menschen
reden nur sehr leise und andächtig, kein lautes wort ist zu hören. langsam
bringen mich meine beine auf diesem schotterweg vorwärts, es ist kalt. ein
blick nach oben ist fast trostlos, ein paar immergrüne stehen zwischen den
gerippen, die es im sommer hier immer so herrlich kühl machen. ein paar
schritte bin ich erst gelaufen, nicht weit vom parkplatz, um mich herum kehrt
stille ein, niemand ist mehr da … dort vorne nach links. vorsichtig schaue ich
auf, lege einige blätter zur seite und knie mich nieder … schon sehr lange war
ich nicht an diesem ort. in mir wird es still, die welt um mich herum wird
egal. langsam kommen bilder in mir hoch, bilder die ich auch oft unter dem
jahr vor augen habe, nur heute ist es intensiver. es fällt mir schwer mich
genau an das gesicht zu erinnern, das was auf bildern zu sehen ist,
verschwimmt mit dem was sich in meinem kopf ist. ich rieche das aftershave,
höre die stimme, die immer freundlich war. der geschmack von butterstreuseln
und krokant liegt mir plötzlich im mund … … in das bild mischt sich eine
andere person, ein anderer geruch … die strecke zu weit um auch hier einige
blätter zur seite zu legen … so gedenke ich diesen beiden männern an dem grab
des einen. vielleicht liegt es an der zeit, vielleicht liegt es auch daran das
mir viel zeit zum nachdenken gegeben ist … erinnerungen wiederkommen.

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