unendliche erzählung #7

lange zeit hatte ich nicht die richtigen worte und jetzt geht es
weiter ... stumm, mit schnellen
routinierten handgriffen versorgte toms mutter die blutenden wunden,
kontrollierte meinen pupillen reflex. ohne ein weiteres wort reichte sie mir
dann einen kaffee. setzte sich mir gegenüber und blickte mich aus ihren
übermüdeten augen an. du solltest schnell in ein krankenhaus, du scheinst
einen rippenbruch zu haben und auch eine schwere kopfverletzung
. vorsichtig
nickte ich. das tat ziemlich weh. sie blickte zwischen tom und mir hin und her
wollte ihr mir erzählen was passiert ist?. tom schaute mich einen moment an
und begann dann zu erzählen. kurz
erzählte er woher wir uns kannten, von dem konzert, dem abend mit der band und
judith. bei dem gedanken daran wurde mir etwas flau im magen. dann folgte ein
teil der geschichte der mir irgendwie zu fehlen schien. wir hatten
telefoniert, tom wollte wissen ob wir mal wieder was machen sollten. judith
und ich fuhren gerade vom see aus zu
mir. er wartete bei mir vor der tür. tom blickte auf seine uhr, eigentlich
wollten sie sich vor einer stunde treffen. aber die beiden turteltauben waren
wohl wieder einmal rechts ran gefahren. die waren echt verrückt, jedenfalls
judith und das war etwas auf das jens voll abfuhr. das merkte er, auch wenn er
ihn nicht wirklich gut kannte und erst in den letzten monaten wirklichen
kontakt pflegte. vorher waren sie arbeitskollegen. hämmerten die
aussendienstmitarbeiter bestellungen in den computer. wenige minuten später
blickte tom wieder auf die uhr, setzte sich wieder in seinen wagen und
schaltete das radio ein. Offspring, Self Esteem

We make plans to go out at night I wait till 2 then I turn out the light All
this rejection’s got me so low If she keeps it up I just might tell her no

tom schmunzelte, ein lied aus der vergangeheit. bilder zogen an seinem inneren
auge vorbei, gerüche an der nase, kribbeln in den fingern. heute wollte er
wirklich losziehen. mit jens und auch judith nur er musste raus. ein blick auf
die uhr und tom wollte nur noch einige minuten warten, er blickte in den
rückspiegel und bemerkte wie der ford von jens einparkte. er stieg aus, sein
hemd flatterte leicht in der warmen briese. jens erinnerte sich, tom grinsend
mit offenem hemd und fliegersonnenbrille, nach diesem wunderbar entspanntem
tag. tom wolte um die häuser ziehen. er und judith willigten ein und so ging
es los. die clubs wechselten sich ab, es wurde viel getrunken ... sie hatten
spaß. doch auf einmal mitten in dieser nacht wurde aus dem spaß schmerzhafte
realität. wie aus dem nichts plazierte sich eine faust in meinem gesicht. der
film hatte einen riss und die realität kannte keine musik mehr, nur schmerz
und eine laute stimme die ihm entgegenschrie lass die finger von meiner
freundin

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