unendliche erzählung #7

also wieder einlesen und dann ich
spülte gerade die überreste der letzten woche, besser des wochenendes, das ich
mit judith in meiner wohnung verbracht hatte. mona war da, meine beste
freundin, mein gewissen ... jemand den ich brauche damit ich wirklich über
dinge nachdenken kann. irgendwie schafft mona es immer mich dazu zu bringen
das auszusprechen, aus den tiefen meines hirns zu kitzeln was wirklich ist,
was ich will, was ich mir wünsche. gerade bearbeitete sie die kerze auf dem
küchentisch mit daumen und zeigefinger und formte den oberen teil zu einem
quadrat, das weinglas in der anderen hand. _wer ist judith eigentlich ? ... wo
hast du sie kennengelernt ? was macht sie ? _ ich schaute über die schulter,
ich habs dir doch schonmal gesagt, letzten donnerstag habe ich sie das erste
mal getroffen, auf dem super hero konzert im surpreme ... _ etwas ungläubig
blicke mich mona an, trank einen schluck rotwein und ihre augen beobachteten
mich dabei wach ... das ist schon heftig ... und jetzt was ist das mit euch
beiden ... erzähl mir etwas von ihr
krampfhaft versuche ich die tomaten-sauce
reste aus von den tellern zu bekommen, fabrizierte eine kleine überschwemmung
neben der spüle und überlegte kurz bevor ich antwortete _ was das zwischen uns
ist ... kann ich dir garnicht so genau sagen, schicksal ? ... ich mein klar,
ist vielleicht etwas früh das zu sagen, aber ich fühle mich zu ihr hingezogen,
fast würde ich von liebe sprechen _ mona grinste schief _ liebe ? ... so wie
du eva, anna, sibylle und yvonne auch geliebt hast ?
das aufzählen der der
frauen die im letzten halben jahr mein bett geteilt hatten und nach einigen
tagen bis wochen wieder mein leben verlassen hatten klang so aufgezählt schon
hart. gerade weil es nie meine entscheidung war das es zuende war ... immer
sind sie gegangen. nein es ist einfach ... es ist schön wenn sie bei mir ist,
es geht alles leichter ... ich vergesse nicht mehr soviel, kann mich besser
konzentrieren. mein herz macht einen sprung wenn ich sie sehe, wenn wir
telefonieren. es ist anders ... ich weiß garnicht so genau was sie macht ...
sie kann sich ihre zeit aber frei einteilen ... ich glaube etwas mit
gestaltung und computer ... aber auch mode. ich glaube sie arbeitet in einer
agentur
ich erinnerte mich daran, das judith einmal am telefon sehr komisch
war als ich sie anrief ... sehr formell ... später hatte sie mir gesagt, das
sie gerade in einem kundengespräch war ... die autotür wurde aufgerissen und
tom konnte gerade noch verhindern das ich vom sitz direkt auf die strasse
falle. mit dem kopf hatte ich gegen die scheibe gelehnt gesessen und versuchte
nun mich aufzurichten. nachdem ich die beine wieder unter meinen körper
geschoben hatte konnte ich mich aufstellen und folgte tom in diesen wohnbunker
... ein silo, wie es sie wohl hier in jeder stadt gibt, unpersönlicher beton
bau ... fünfzig namen am klingelbrett, im eingangsbereich grafitti an der
wand, im flur eine flackernde neonröhre ... es war schmutzig und es roch nach
urin, zigarettenqualm und dope. aber es gab einen fahrstuhl. im inneren war
alles mit edding vollgeschrieben, neunter stock. die kabine war end, schien
enger zu werden. in meiner jackentasche fand ich einen kleinen stein mit dem
ich spielte um mich abzulenken. nachdem ich diesen stein ein paar mal durch
die finger hatte gleiten lassen stellte ich fest das es sich wohl doch um
etwas anderes handelte, nahm die hand aus der tasche und schaut auf die
handfläche ... eine kugel aus alu papier, tom schaute mich mit grossen augen
an.

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